Thema der Woche - Folge 1

"Easy hilf mir, welche Camera ist für einen Anfänger geeignet? Was für eine soll ich mir holen?"

 

Diese Frage bekomme ich relativ häufig zu hören. Leider gibt es keine Camera, wo darauf steht, "Speziell für Anfänger". Sicherlich gibt es Cameras die "mehr" können als andere, aber auch die kann rein theoretisch ein Anfänger benutzen, nur stellt sich die Frage, ob es sinvoll ist, für viele Funktionen, die man am Anfang noch nicht wirklich gebrauchen kann, extrem viel mehr Geld auszugeben. 

Wenn wir hier darüber reden, dass wir eine geeignete Camera für einen ambitionierten Fotoeinsteiger besorgen möchten, dann gehe ich einfach mal davon aus, dass es sich dabei um eine digitale Spiegelreflexkamera handelt (kurz DSLR).

Als ich mich damals auf die Suche begeben habe, durchstöberte ich zahlreiche Foren und Zeitschriften, geisterte durch riesige Elektronikfachmärkte und war letztendlich total verwirrt .
Für mich kamen dann nach langer Zeit des Suchens nur zwei Hersteller in Frage, Canon & Nikon. Beide Hersteller sind die am Meisten verkauften DSLR´s und das sicher nicht ohne Grund. 
Ich habe nicht vor, hier Fremdwerbung zu machen, aber da ich meine Erfahrungen erläutere und ich bis jetzt auch noch keine andere Camera außer die die ich jetzt habe hatte, fällt ein Name zwangsläufig häufiger. 


Grundsätzliches

Die erste Frage, die ich natürlich stelle, wenn mich jemand fragt, was für eine Camera ich denn so empfehle ist, "Was möchtest du denn damit machen?". Dann höre ich oft, "naja, schöne Fotos..., dass kann man doch mit einer Spiegelreflexkamera,oder?" Das ist richtig sage ich, allerdings machen sich die Fotos ja nicht von alleine. Ich will damit sagen, dass viele davon ausgehen, schöne Fotos sind grundsätzlich abhängig von der Camera, das ist natürlich nicht so, wer vorher schon wenig Auge für ein Motiv gehabt hat, der hat es auch nicht mehr, mit einer High-End Camera. Schöne Fotos entstehen zuerst im Kopf des Fotografen, der dann versucht dieses Bild mit seiner Camera so einzufangen,wie er/sie es sich vorgestellt hat. Die Bildqualität, sprich Auflösung etc. ist natürlich bei einer höherwertigen Camera besser, aber man kann auch viel schönere Bilder mit einer 300€ Camera machen, wenn der "Fotograf" hinter der 4000€ Camera keine Ahnung hat. 
Ein Anfänger hat in erster Linie damit zu kämpfen sich mit der Camera auseinanderzusetzen. Wer sich eine DSLR kauft, sollte auch den vollen Funktionsumfang verstehen und nutzen können, denn so kann man aus seinen Motiven, die man sieht, noch mehr herausholen. Wer nicht bereit ist, sich mit seiner Camera zu beschäftigen, sollte eher überlegen sich eine niedliche Kompaktkamera zuzulegen und den Auto-Modus einschalten, ob die Bilder dann aber so rüberkommen, wie man sie tatsächlich wirken lassen möchte vermag ich zu bezweifeln. Wichtig bei der Wahl einer neuen DSLR ist evtl. noch welche Art von Aufnahmen man machen möchte, evtl. Sportaufnahmen, erfordert eine schnelle Reihenaufnahmefunktion, oder doch eher Portraitfotografie oder gar Architektur und Landschaft?
Aber auch hier ist für den Anfänger die sogenannte "Einsteigerkamera" völlig ausreichend.


Canon oder Nikon?

Tja, an dieser Stelle wird es für mich relativ einfach. CANON. 
Aber das ist letztendlich Geschmacksache, hier hat bei mir zum Schluss die Optik und Bedienbarkeit den Ausschlag gegeben ;). 
Beide Hersteller haben natürlich ihre Vor-und Nachteile, aber in einem Preissegment von ca. 400€ - 800€ für die sog. Einsteigerkameras ist das alles noch nicht so gravierend und ein Anfänger kann diese Unterschiede noch nicht wirklich beurteilen. Wenn man etwas fortgeschrittener ist, wird man sich langsam mit den Details der Cameras auseinandersetzen, die dann aber eher für den nächsten Kauf, der nächst besseren Camera relevant sein werden.

Da ich mich für einen Hersteller entschieden hatte, ging nun das Vergleichen der einzelen Modelle los die in Frage kamen.
Angefangen mit der EOS 1100D, über die EOS 550D zur EOS 600D. Diese Modelle hatte ich damals in die engere Wahl gezogen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch das Modell EOS 650D, worüber ich auch noch etwas schreiben werde.

Ich sage einmal vorweg, ich habe mich damals für die EOS 550D entschieden, zur Erklärung warum und ob ich eventuell doch eine andere hätte nehmen sollen, nachher mehr.


Welche darf es denn nun sein?

Alle Cameras sind im Handel in einem sogenannten "Kit" erhältlich. Das bedeutet zu dem Camera-Body gibt es noch ein Objektiv oben drauf. Grundsätzlich sind die Cameras nur als Body erhältlich, aber um gleich das Fotografieren zu ermöglich und das ganze auch preislich Attraktiv zu machen, verkauft man das Ganze als Set. Im Set ist ein "Kit-Objekjtiv" enthalten, welches erst mal natürlich nicht schlecht ist, aber man merkt schon bald, dass dieses Kit-Objektiv" nicht mehr zufriedenstellend ist und man sich dann doch  nach einer alternative umschaut, so war es bei mir jedenfalls ;).


Zu den Typen

Vorweg sei noch kurz gesagt, dass alle diese Typen APS-C Sensoren haben, also einen vergrößerten Bildausschnitt um den Faktor 1,6.  D.h. ein Objektiv mit einer Brennweite von 50mm hat mit einem APS-C Sensor der Camera eine Brennweite von 80mm, das gesehene Bild wirkt also näher dran. Bei einer Vollformatkamera blieben die 50mm so wie sie sind. Von Vollformatkameras ist hier allerdings noch lange nicht die Rede ;).


Nun zu den Modellen:

EOS 1100D: 
War für mich ziemlich schnell aus dem Rennen, da ich doch von der Bildqualität an sich (12,2 Megapixel) nicht überzeugt war und auch vom Funktionsumfang diese Camera den anderen Modellen doch etwas hinterher hinkte. Außerdem nimmt diese Camera Videos nur in HD auf und nicht wie die anderen Modelle in Full HD und die Reihenfunktion kommt nur auf 3 Bilder die Sekunde, was für mich ebenfalls ausschlaggebend war, diese Camera nicht zu nehmen. 
Allerdings muss ich sagen, dass ich schon ein sehr ambitionierter Hobbyfotograf bin, der prinzipiell etwas in die Zukunft schaut und wenn ich weiss, ich bin in einem oder 2 Jahren an einem Punkt, wo ich doch mehr machen möchte mit meiner Camera, dann sollte man doch noch etwas sparen und sich jetzt schon das nächst bessere Modell holen, welches einem dann evtl. doch 4-5 oder gar 10 Jahre glücklich macht, je nachdem wie ambitioniert jeder ist.
Aktueller Preis: ca. 400€

EOS 600D:
Bei dieser Camera gab es damals nur einen Grund, warum ich sie nicht genommen habe und zwar der Preis. Heute ärgere ich mich ein wenig, da ich weiß, was ich für 100€ mehr doch noch bekommen hätte und evtl. doch öfter gebrauchen könnte. 
Zum einen war ich der Meinung ich bräuchte kein Klappdisplay, das geht nur kaputt dachte ich und wofür überhaupt.... Heute weiss ich, ich fotografiere gerne aus speziellen Perspektiven und das Klappdisplay wäre eine enorme Erleichterung und Vorbeugung gegen Nacken-und Rückenschmerzen gewesen. Das Zweite, worüber ich mich eigentlich noch mehr ärgere, ist der eingebaute "wireless Speedlight Transmitter", der ermöglicht ein Blitzlicht kabellos von der Camera aus auszulösen. Sicherlich kann man sich soetwas nachkaufen, aber in der Camera eingebaut wäre es auch fein gewesen. Hätte mich der Verkäufer damals auf diesen Punkt aufmerksam gemacht, so hätte ich mir wahrscheinlich dieses Modell gekauft. Ansonsten ist sie eigentlich so ziemlich identisch mit der EOS 550D. Beide besitzen einen 18 Megapixel Sensor.
Aktueller Preis: ca. 550-600€

EOS 550D:
Ich habe mich damals (vor 1,5 Jahren) also für dieses Model entschieden, da es für mich den optimalen Kompromiss zwischen Preis und Umfang bot. Ich muss sagen ich bin sehr zufrieden und werde mir auch sicherlich die nächsten 2-3 Jahre keine neue Camera zulegen, sondern eher in neue Objektive investieren.
Aktueller Preis: ca. 550-600€ 

Alle diese Modelle verfügen über 9 Messfelder inklusive eines Kreuzsensors in der Mitte. Das nur am Rande ;).


Nun noch ein relativ neues Gerät, die EOS 650D: aktueller Preis: ca. 650-750€ je nach Ausstattung (Kit-Objektiv)
Diese Camera besitzt neben einem Touch-Screen, der Klappbar ist, auch anstatt nur einem Kreuzsensor in der Mitte, ganze 9 AF-Kreuzsensoren, was schon eine Überlegung Wert wäre zu diesem Gerät, auch als Anfänger  zu greifen.Ansonsten hat er ebenfalls einen 18 Megapixel Sensor und einen eingebauten Speedlight Transmitter wie die 600D. Die Reihenfunktion mit bis zu 5 Bilder/s ist im Gegensatz zu den 3,7 Bildern/s der anderen Modelle auch noch mal eine kleine Steigerung, speziell bei Sportaufnahmen.



Meine Empfehlung wäre also:

Für Anfänger die lediglich eine Spiegelreflexkamera haben möchten, aber nicht sonderlich ambitioniert in die Fotografie einsteigen möchten, denen empfehle ich die EOS1100D. Für 400€ macht man nichts falsch und besser als eine Kompakte ist sie allemal. Außerdem lässt sie sich natürlich auch wie alle anderen DSLR´s mit einem anständigen Objektiv aufwerten.
Für ambitionierte Einsteiger lohnt sich dann eher schon die EOS 600D oder die EOS 650D, je nach Geldbeutel. Wer die 100-150€ mehr hat, der sollte zur 650D greifen und hat damit höchstwahrscheinlich erst einmal eine Weile Ruhe was den Body angeht.
Rein von der Grundausstattung, sprich Body+ Kit-Objektiv ist dies meiner Meinung nach die Beste Lösung und sollte zumindest eine Weile Freude bereiten, bis dann die nächste Stufe, ein besseres Objektiv ansteht, aber darüber spreche ich in einem anderen Thema der Woche.

Falls Euch irgendetwas fehlt, Ihr immer noch nicht sicher seid, Ihr fragen habt zu Dingen die ich hier beschrieben oder nicht beschrieben habe, so könnt Ihr mich gerne fragen :).

Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig bei der Entscheidung eine neue Camera zu kaufen helfen.

Grüße
Euer  Easy













Kommentare

  1. http://thatizthequestion.blogspot.de/2012/10/getaggt-d.html

    :)

    nicht besonderes, hoffe, interessiert dich trotzdem. Und die Frage mit dem Kleid einfach auslassen.. ;)

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  2. Schöner Post hat mir geholfen:)
    P.S: Kamera schreibt man mit K!!!

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  3. Freut mich, dass es Dir geholfen hat :). Ich schreibe Camera mit "C" ;).

    Grüße
    Easy

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